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Mein 40. Marathon

Mein 40. Marathon

„Malle ist nur einmal im Jahr!“

Seit zehn Jahren begibt sich der Weinviertler (Aus-)Dauerläufer Thomas Appel einmal jährlich auf die Reise, um in Destinationen wie Tromsö, Antalya, Malta, Tiberias, Amsterdam, Schlieren oder Barcelona einen Marathon zu laufen. In besonderer Erinnerung blieben dem Ungerndorfer dabei der tatsächlich um Punkt Mitternacht startende Silvestermarathon in der Schweiz, der außergewöhnliche Polarnacht-Marathon in Norwegen (bei –15 Grad am Eismeer), der berüchtigte Loch Ness Marathon in Schottland oder aber ein Indoor-Marathon in der Messe Wien.

Heuer aber gab es nicht nur ein neues Ziel, sondern eine weitere Premiere: Erstmals kam die gesamte Familie mit „auf Marathon-Urlaub“ und so ging es mit den Zwillingen Judith und Leon, der großen Schwester Diana und natürlich Ehefrau Ulli im Oktober 2024 nach Palma de Mallorca.

Im Vorfeld lief Appel in diesem Jahr bereits nicht weniger als drei ganze „Probe-Marathons“, einen davon beim Buschberg Gipfellauf, einen rund um Laa und Umgebung sowie seinen insgesamt zwölften Vienna City Marathon, plus sage und schreibe 33 Halbmarathons! Dazwischen gab es auch noch eine wöchentliche 30-50-Kilometer-Radtour sowie diverse Intensiv- und Intervall-Trainings, soweit sie der Job als Baupolier, die Projekte als Ortsvorsteher und vor allem die Funktion als Familienvater zuließen.

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„Auf Malle“ gab es dann am ersten Urlaubstag nicht nur die Startnummernausgabe, sondern zur Begrüßung auch gleich mal gefüllte 33 Grad – im Oktober. Also schnell ins Meer bzw. in den Pool zum Abkühlen! Über Nacht schlug das Wetter ins andere Extrem um, heftige Unwetter und Überschwemmungen führten zu gesperrten Straßen, weshalb die 18 Kilometer lange Anreise per Taxi zum Start-Bereich zum Abenteuer avancierte. Letztendlich ging sich alles knapp, aber doch aus, zumal aufgrund der Situation der Startschuss auch von 08.00 Uhr auf 09.00 Uhr verschoben wurde. So blieb noch etwas Zeit zum Aufwärmen, wo der Niederösterreicher unter den rund 7000 Teilnehmende tatsächlich einige aus der Heimat wiedererkannte, etwa eine Laufgruppe aus Wildendürnbach, die mit Organisator Haunold Richard den Halbmarathon ins Visier nahm.

In der Zwischenzeit beruhigte sich auch das Wetter, bei Regenpause und angenehmen 20 Grad starteten zunächst die Halb- und Ganz-Marathon-Athleten, 45 Minuten später folgte die noch größere Gruppe der 9-Kilometer-Läufer. Die Strecke führte zunächst entlang des Hafens bergab, noch dazu mit Rückenwind, dann aber folgten sehr viele und teils sehr anstrengende Bergauf-Bergab-Wechsel. Auch sonst standen viele Richtungsänderungen am durchaus schwierigen Programm, auch der Teil durch die enge Altstadt von Palma hatte es in sich. Der Streckenabschnitt umfasste nur 21 km, also mussten die Marathonis diese Strecke zweimal abspulen.

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Zwei Stunden nach dem Start setzte dann noch starker Regen ein, der sich zum richtigen Unwetter aufschaukelte und teilweise die Straßen richtig überflutete, wodurch das Rennen bei vielen Läufern auf Messers Schneide stand. Nicht zuletzt auch wegen der enormen Rutschgefahr auf manchem Streckenteilen, etwa dem nassen Kopfsteinpflaster in der Altstadt! Nach etwa einer halben Stunde war der Regen dann auch schon wieder Geschichte, „aber natürlich war ich da schon klatschnass bis zur Unterhose“, kann Appel im Nachhinein über den abenteuerlichen Lauf lachen. „Aber zu diesem Zeitpunkt selbst war es natürlich sehr unangenehm“. Zwei kurze Trinkpausen bei Kilometer 36 und 40 halfen schließlich, die letzten Kräfte zu mobilisieren und so lief Thomas Appel nach 3 Stunden und 51 Minuten erschöpft, aber hochzufrieden über die Ziellinie.

Angesicht der Umstände eine mehr als respektable Zeit, zumal er es sowieso „gemütlicher“ angehen und den Malle-Marathon in vier Stunden schaffen wollte. Auch die Platzierung – Gesamtrang 231 sowie 43 in seiner Altersklasse – lassen den Ungerndorfer zurecht stolz auf den etwas anderen Urlaub zurückblicken. Vor allem angesichts der Tatsache, dass nicht weniger als 200 Teilnehmer beim Marathonbewerb ob der erschwerten Bedingungen vorzeitig aufgaben.

Als Nächstes am Plan steht der Seeschlachtmarathon im Winter, der auch ruhiger angelegt werden soll, während Appel für den nächsten Vienna City Marathon mehr Zeit in das Training investieren und ein Ergebnis unter 3 Stunden und 30 Minuten anvisieren möchte.

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Seit Corona läuft Appel, wenn irgendwie möglich, einen Halbmarathon pro Woche. Im Jahr 2020 waren es gezählte 70(!), zusätzlich zu drei Ganzen. 2021 waren es ebenfalls 3 Marathons und 60 Läufe über 21 km. Im vergangenen Jahr standen 4 Marathons und 53 Halbmarathons am Programm. Auch heuer sollen die 21,2 km noch einige Male angegangen, bzw. -gelaufen werden. Etwa beim morgigen „Indikationslauf“ für die Caritas in Laa. Einer von vielen Wohltätigkeitsläufen, bei denen der Vollblutsportler für die gute Sache mitmacht, wie auch beim Wings For Life, beim Roten Nasen Run oder beim inzwischen renommierten „Lauf um die Burg“, den Appel selbst mit ins Leben gerufen hat und auch im kommenden Jahr stattfinden soll.

Bis dahin wird Thomas Appel schon viele weitere Kilometer abgespult haben, zahlreiche Halbmarathons und den einen oder anderen ganzen. Dabei soll auch wieder ein ganz spezieller in einem europäischen Land auf der Agenda stehen. Wir sind gespannt, wohin die Reise führt. „Mein spezielles Motto wird auf alle Fälle passen“, lacht er zum Abschluss, „Run For Fun & Follow The Sun“ – Sprichts und läuft weiter.

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